Die 7 Digital B2B-Marketing Trends 2022

Die Corona-Pandemie hat alle Lebensbereiche auf den Kopf gestellt. Das Konsumentenverhalten hat sich grundlegend verändert. Marketers können nicht mehr auf den einen Megatrend im neuen Jahr setzen – vielmehr gibt es ein neues, tief verbundenes Ökosystem an Trends. Das Ökosystem stützt sich auf drei Pfeiler: Menschen, Daten und Experience.

Menschen – Marketers sollen nunmehr statt Worten Taten sprechen lassen. Rede nicht lange über eine gute Tat, sondern setze diese konkret und sichtbar um. Nur das kommt bei den Konsumenten bzw. Konsumentinnen gut an, schafft Vertrauen und erhöht die Markenloyalität.

Daten – Eine Welt ohne Daten ist nicht mehr vorstellbar. Wie verändert sich das Konsumentenverhalten nachhaltig, wenn du es nicht messen und nachvollziehen kannst? Marketers sind auf Daten durch Cookies angewiesen. Nur durch eine starke Vertrauensbasis erhalten sie diese von den Verbrauchern und Verbraucherinnen.

 „Vertrauen ist die entscheidende Währung zwischen Unternehmen und Menschen. Das Ziel, sich dieses zu erarbeiten, bestimmt das Design der gesamten Customer Journey. Jeder Fehltritt hat nachhaltige Folgen. Aber die Unternehmen, die es schaffen, heben sich so von der breiten Masse ab.“ – Egbert Wege, Partner und Portfolio Lead Customer & Marketing bei Deloitte

Experience – Marketers müssen den Customer Journey aktiv mitgestalten, um eine einzigartige User-Experience zu schaffen. Finde die Balance zwischen künstlicher Intelligenz und Menschlichkeit. Nutze KI an Stellen des Customer Journeys an denen es Sinn macht und mehr Komfort bietet und zeige Menschlichkeit, wo es erwartet wird.

In der Studie „Global Marketing Trends 2022“ von Deloitte wurden 11.500 Verbraucher*innen und 1.000 Führungskräfte weltweit zu den Marketing Trends befragt – daraus haben sich folgende 7 Trends ergeben.

Trend No. 1: Purpose als Erfolgsfaktor

Marken verschaffen sich durch einen authentischen Auftritt einen Wettbewerbsvorteil, indem sie einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten und diesen in ihrer Markenkommunikation teilen. Passe den positiven Beitrag für die Gesellschaft Deinem Unternehmen an, so dass die Authentizität unterstrichen wird. Beispielsweise sollte sich ein Textilunternehmen gegen Kinderarbeit und für faire, soziale Arbeitsbedingungen einsetzen.

66 % der Befragten sehen Purpose als das Mittel für die Entscheidungsfindung. Das Kaufverhalten richtet sich nicht mehr nur nach Preis und Qualität, auch andere Faktoren beeinflussen die Kaufentscheidung. Der*die Käufer*in wird gerechter und integrativer. Das zahlt sich für Marken aus, denn 57 % der Befragten weisen eine größere Markenloyalität auf, wenn diese sich für die soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Trend No. 2: Marketing wird authentisch

Marken reflektieren den Wandel in einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft und gewinnen Neukunden mit einer Fokussierung auf Diversität, Gleichberechtigung und Integration. Achte in der Unternehmenskommunikation und in der Ansprache auf Gleichberechtigung und schließe durch Stereotype niemanden aus – auch Frauen kaufen Bohrmaschinen, auch Männer tragen Pink.

Trend No. 3: Intelligenten, kreativen Motor schaffen

Unkonventionelle, zukunftsweisende Strategien vereinen sowohl die kreativen als auch die analytischen Fähigkeiten der Marketing-Talente und setzen so neue Potenziale frei. Marketers sind nicht nur noch kreative Köpfe – der Anstieg von Big Data hat die Anforderungen an Marketers verändert. Das derzeitige Ziel ist die verborgensten Insights der Konsumenten bzw. Konsumentinnen zu entdecken und mit der zentralen Marken-Message zu verbinden. Stell Dich auf eine kollaborative Denkweise ein und vereine Daten mit Kreativität.

Trend No. 4: Eine Welt ohne Cookies

Marketers überdenken ihre First-Party Datenstrategie und bereiten sich gezielt auf den Entfall von Drittanbieter-Cookies mit einhergehendem Informationsverlust vor.

61 % der befragten Personen wechseln zu Erstanbieter-Datenstrategien. Das ist ein Hinweis, dass sich wachstumsstarke Unternehmen häufiger die dringende Notwendigkeit erkennen, einem sich schnell verändernden Umfeld voraus zu sein.

Trend No. 5: Data Experience

Die kundenspezifische Data Experience rückt in den Fokus. Beim Umgang mit Kundendaten als auch bei der Kundeninteraktion steht die Vertrauensgewinnung der Kunden bzw. Kundinnen an erster Stelle. Binde an passenden Punkten der Customer Journey Deine User ein und spreche sie gezielt mit individuellen Inhalten an.

57 % der Befragten finden es gut, wenn sie beim SALE im Online-Shop benachrichtigt werden.

Trend No. 6: Hybride Customer Experience

Marken schaffen eine Erlebniswelt in der digitalen als auch in der physischen Sphäre und verbinden digitale mit analogen Touchpoints. Nimm beim Design einen ganzheitlichen Blick auf die Kunden bzw. Kundinnen ein. Durch die Verschmelzung beider Welten erhöhst Du die individuelle Darstellung Deiner Produkte/ Dienstleistungen, erhöhst die Kundenbindung und bietest mehr persönliche Nutzererfahrungen.

75 % der befragten Personen möchten in den nächsten 12 Monaten mehr in hybride Erfahrungen investieren.

Trend No. 7: KI-optimierter Kundenservice

Setze auf Strategien mit einem echten End-to-End Kundenerlebnis inklusiver KI. Diese unterstützen optimal Verbraucher*innen über den Customer Journey hinweg und verbessern den Kundenservice.

Beispielsweise kann KI bei Kundenanfragen unterstützen und den Kundendienst optimieren. Der Einsatz von KI hilft bei der Klassifizierung und bei der Identifikation des individuellen Problems des Kunden bzw. der Kundin und wählt einen geeigneten Ansprechpartners hinsichtlich Expertise und Verfügbarkeit aus. Dadurch wird eine höhere Kundenzentriertheit erzielt.

Weiterentwicklungen und die ständige Anpassung an die Umwelt sind für Marketers nichts Neues. Dennoch verändert die Pandemie das Konsumentenverhalten grundlegend, dass es nicht um eine kurzfristige Veränderung geht, sondern um eine nachhaltige Erholung der Krise. Die Zukunft wird digitaler und der Mensch rückt in den Mittelpunkt – Kundenzentrierung wird der Schlüssel zum Erfolg. Nur wer die neuen Veränderungen erkennt, annimmt und sie für sich nutzt, wächst daran und hebt sich von anderen Unternehmen ab.

Hanna Volm ist studierte Marktforscherin und Konsumentenpsychologin. Während ihrer Studienzeit hat sie zahlreiche Praktika in verschiedenen Agenturen absolviert. Bei MARCIS arbeitete sie in 2021 neben Markt- und Zielgruppenanalysen sowie Reports vor allem konzeptionell und operativ in den Marketing-Disziplinen Suchmaschinen-Werbung, -Optimierung und Social Media Marketing.

Quellen:

Deloitte Studie „2022 Global Marketing Trends“

https://www.marconomy.de/b2b-marketing-sales-2022-anpassungsfaehigkeit-als-entscheidender-vorsprung-a-1069332/

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